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Kommission für kirchliche Zeitgeschichte im Erzbistum Paderborn
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Katholische Akademie Schwerte, Bergerhofweg 24, 58239 Schwerte
Schwerter Arbeitskreis für Katholizismusforschung

Rechtskatholizismus Zum Verhältnis von Katholizismus und Rechtspopulismus

Die 39. Jahrestagung des Schwerter Arbeitskreises bildet wiederum ein offenes Forum zur Diskussion neuer Projekte in der Katholizismusforschung. In der diesjährigen Generaldebatte am Sonntag steht der Rechtskatholizismus im Fokus.

Im Mittelpunkt der tagung stehen wie gewohnt die Vorstellung und die Diskussion laufender Arbeiten zur historischen Katholizismusforschung vom 19. bis ins 21. Jahrhundert. Besonders Forscher:innen, die im Kontext von Qualifikationsschriften (Master-, Diplom-, Magisterarbeiten, Dissertationen und Habilitationen) arbeiten, sind herzlich eingeladen, ihre Projekte vorzustellen und Themenvorschläge einzureichen. Die Projektvorstellungen können unabhängig vom Thema der Generaldebatte aus der ganzen Breite der Katholizismusforschung stammen.

Am Sonntagvormittag widmet sich die Jahrestagung im Rahmen der Generaldebatte traditionell einem spezifischen Thema der Katholizismusforschung. Das Thema lautet in diesem Jahr:
„Rechtskatholizismus – Zum Verhältnis von Katholizismus und Rechtspopulismus“

Das Jahr 2025 startete mit der erneuten Präsidentschaft von Donald Trump in den Vereinigten Staaten von Amerika, der im Wahlkampf rechtspopulistische und rechtsextreme Ideen vertreten hatte. Nachwahlbefragungen zeigten, dass er insbesondere bei christlichen Wähler:innen stark abgeschnitten hatte; von den katholischen Wähler:innen erhielt er 54 Prozent der Stimmen. Auch in Europa sind rechtspopulistische und demokratiebedrohende Parteien weiter auf dem Vormarsch. Studien zeigen, dass sich insbesondere am rechten Rand des Katholizismus Überschneidungen mit der Neuen Rechten finden lassen. Bereits in der Weimarer Republik suchten antidemokratisch eingestellte Katholik:innen die Nähe zu faschistischen Bewegungen und leisteten als „Brückenbauer:innen“ einen Beitrag zu Niedergang und Zerstörung der Demokratie.

In der diesjährigen Generaldebatte zum Thema „Rechtskatholizismus – Zum Verhältnis von Katholizismus und Rechtspopulismus“ möchten wir gemeinsam darüber diskutieren, wie der Begriff des „Rechtskatholizismus“ historisch entstand und wie er zu definieren ist. Welche historischen Phänomene werden damit erfasst? Wie verhielten sich Katholik:innen gegenüber rechten politischen Bewegungen historisch – insbesondere: welchen Anteil hatten sogenannte Rechtskatholik:innen am Untergang der ersten deutschen Demokratie? Zugleich möchten wir auch fragen, inwiefern katholische Anteile in zeithistorischen und gegenwärtigen rechtspopulistischen sowie rechtsextremen Bewegungen und Parteien stecken. Ebenso sollen sowohl Positionierungen des Katholizismus gegenüber dem Rechtspopulismus, beispielsweise klare Abgrenzungen wie das Positionspapier „Unsere Zukunft heißt Demokratie“ der ostdeutschen katholischen Jugendverbände von 2024 oder die Erklärung der deutschen Bischöfe zur Unvereinbarkeit von Völkischem Nationalismus und Christentum von 2024, als auch mit rechten Positionen sympathisierende Erscheinungen wie die Gruppierung „Christen in der AfD“ diskutiert werden. Was lässt sich dabei aus einem historischen Vergleich mitnehmen?

Für die Diskussion dieses Themas konnten wir Olaf Blaschke (Münster) und Marianne Heimbach-Steins (Münster) als Referent:innen gewinnen: Olaf Blaschke wird eine Begriffsgeschichte des „Rechtskatholizismus“ diskutieren. Marianne Heimbach-Steins wird sich dem Verhältnis von katholischen Traditionen und rechten Denkmustern an ausgewählten Beispielen aus der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart widmen.

CfP: Bewerbungen in Form eines halbseitigen Abstracts und eines kurzen Lebenslaufs sind bis zum 30. Juni 2025 an die Sprecher:innen Sarah Thieme (sarah.thieme@uni-muenster.de) und Martin Belz (martin.belz@uni-osnabrueck.de) zu senden. Wir freuen uns über alle Bewerbungen!

Quelle: hsozkult.de