Nachdem die Verzeichnung des Nachlasses von Lorenz Kardinal Jaeger (1892-1975) im Erzbistumsarchiv Paderborn 2017 abgeschlossen werden konnte, erstellte die Kommission für Kirchliche Zeitgeschichte im Erzbistum Paderborn eine Projektskizze zur wissenschaftlichen Auswertung dieses Nachlasses. Ziel war es, eine wissenschaftlich kompetente, interdisziplinäre und dem öffentlichen Interesse Rechnung tragende transparente Bearbeitung, die sich über mehrere Jahre erstrecken sollte, zu initiieren. Dies sei der Person und Bedeutung Lorenz Kardinal Jaegers angemessen.
Eine Sichtung der Quellenlage ergab, dass der Nachlassbestand für eine Monographie zu umfangreich ist. Deshalb sollen Leben und Wirken Jaegers in fünf unterschiedlichen Teilbereichen sukzessive aufgearbeitet werden:
- Jaeger als Theologe
- Jaeger als Ökumeniker
- Jaeger als Kirchenpolitiker
- Jaeger als Seelsorger
- Jaeger als Person
Diese Einteilung trägt dem überlieferten Material, das zu allen genannten Aspekten ausreichend vorhanden ist, Rechnung. Bei einer sukzessiven Aufarbeitung erhellen die Ergebnisse der ersten Bereiche freilich auch die der nachfolgenden. So werden sich die Ergebnisse zu einem umfassenden Bild von Leben und Wirken Jaegers verdichten.
Da eine solche Aufarbeitung kaum von einer Person geleistet werden kann, sollen mehrere Bearbeiter und Bearbeiterinnen gewonnen werden, die ihre Ergebnisse in jährlichen Fachtagungen austauschen. Insgesamt werden von 2017 bis 2022 sechs Tagungen stattfinden.
Generalvikar Alfons Hardt genehmigte das in der Projektskizze vorgeschlagene Vorgehen und erteilte den Auftrag zur Durchführung des Forschungsvorhabens.