
Aktualisierungen/Ergänzungen:
26.08.2023 Ergänzung Forschungsprojekt der Uni Münster zum geistlichen Missbrauch.
23.05.2023: Ergänzende Informationen zur Studie im Bistum Passau.
20.03.2023: Anküdigung Studie Abtei Konelimünster.
19.03.2023: Start des Forschungsprojektes im Bistum Speyer.
23.01.2023: Veröffentlichungstermin des Freiburger Abschlussberichts.
19.01.2023: Veröfentlichungstermin der Essener Studie.
Eine Reihe von weiteren deutschen (Erz-)Bistümern haben Gutachten oder wissenschaftliche Studien zu (sexuellem) Missbrauch in Auftrag gegeben, die sich noch in der Erarbeitungsphase befinden.
Oben schon erwähnt wurden die Bistümer Osnabrück, Eichstätt und Trier, die bereits Teil- oder Zwischenberichte veröffentlicht haben.
Im August 2019 schlossen das Erzbistum Paderborn und die Universität Paderborn eine Rahmenvereinbarung zur Durchführung eines unabhängigen Forschungsprojekts mit dem Titel „Missbrauch im Erzbistum Paderborn – Eine kirchenhistorische Einordnung. Die Amtszeiten von Lorenz Jaeger und Johannes Joachim Degenhardt (1941-2002)“. Im Rahmen der unter der Leitung der Kirchenhistorikerin Prof. Dr. Nicole Priesching durchgeführten Forschungen legten die beiden beteiligten Historikerinnen im Dezember 2021 eine erste Zwischenbilanz in Form eines Interviews vor.
Die im Sommer 2022 konstituierte Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im Erzbistum Paderborn regte an, das Forschungsprojekt auf die Amtszeit des am 1. Oktober 2022 emeritierten Erzbischofs Hans Josef Becker (2003-2022) auszudehnen. Daraufhin wird die Studie jetzt in zwei Teilprojekte aufgeteilt. Ergebnisse zum Teilprojekt I sollen Anfang 2025, zum Teilprojekt II ein Jahr später vorliegen.
Nachdem es durch die Würzburger Kanzleien Dr. Schrepfer & Kollegen sowie Cornea Franz Rechtsanwälte im Jahre 2019 Aktenaufarbeitungen zu Missbrauchsfällen im Bistum Würzburg gegeben hatte, ist im September 2021 ein historiographisches Projekt zur Erforschung von Missbrauch durch Priester seit 1945 zwischen dem Bistum und der Universität Würzburg vereinbart worden, dessen Leitung Prof Dr. Dominik Burkard, Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit, übernimmt. Das Bistum Würzburg stellt die finanziellen Mittel bereit, sichert ansonsten aber völlige wissenschaftliche Unabhängigkeit zu. Die Laufzeit des Projektes wird mit fünf Jahren angegeben.
Einen eigenen Weg ging bisher das Bistum Dresden-Meißen . Man entschied sich dort für ein örtlich begrenztes Pilotprojekt , das im September 2021 mit einer Auftaktveranstaltung in der Gemeinde Heidenau gestartet wurde. Zum weiteren Pojektverlauf gibt es bisher keine Informationen.
Im Bistum Speyer hat die Unabhängige Aufarbeitungskommission das Forschungsprojekt „Sexueller Missbrauch im Bistum Speyer durch katholische Priester, Diakone, Ordensangehörige und Mitarbeitende des Bistums (ab 1946)“ gestartet. Die Leitung des Projektes, das historischen, verwaltungswissenschaftlichen und sozialpädagogischen Fragestellungen nachgehen soll, hat an der Universität Mannheim die Historikerin Prof. Dr. Sylvia Schraut übernommen. Die Laufzeit wird mit vier Jahren angegeben. Geplant sind zwei Studien: eine Strukturanalyse des sexuellen Missbrauchs im Bistum am Ende des zweiten Jahres und differenzierte Fallanalysen nach vier Jahren. Ergebnisse sind also 2025 bzw. 2027 zu erwarten.
Vom Bistum Passau wurde im Juli 2022 die Inauftraggabe einer historischen Studie unter dem Titel „Sexueller Missbrauch von minderjährigen Schutzbefohlenen durch katholische Kleriker im Bistum Passau 1945 – 2020 – Ausmaß und Umstände – Reaktionen und Handhabung seitens Kirche, Öffentlichkeit und sozialem Umfeld der Betroffenen“ bekannt gegeben. Erarbeitet wird sie an der Geistes- und Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Passau unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Marc von Knorring. Projektstart war im Herbst 2022. Bei einer veranschlagten Laufzeit von drei Jahren werden Ergebnissen Mitte bis Ende 2025 vorliegen.
Seit Dezember 2022 untersucht die Theologin Prof. Dr. Judith Könemann an der Universität Münster im Auftrag der Bistümer Münster und Osnabrück sowie der Deutschen Bischofskonferenz das Phänomen des geistlichen Missbrauchs in Geistlichen Gemeinschaften. Könemann arbeitet am Institut für Religionspädagogik und Pastoraltheologie und beschäftigt sich u.a. auch mit Genderforschung.
Laut Medienberichten vom 11. Januar 2023 plant das Bistum Augsburg und seine Unabhängige Aufarbeitungskommission eine Missbrauchsstudie bei einer bayerischen Universität in Auftrag zu geben, die einen „von den bisher in verschiedenen Bistümern vorliegenden Gutachten abweichenden Blickwinkel einnehmen“ soll. Bisher hatte es im Bistum Augsburg zwei Einzelstudien zu Kinderheimen gegeben. Im Februar 2019 legte eine Arbeitsgruppe den Schlussbericht zu Vorgängen und Vorfällen im Kinderheim Heilig Kreuz in Donauwörth vor, und im August 2021 folgte der Bericht einer Projektgruppe zur „Aufklärung der Fälle körperlicher und sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Josefsheim Reitenbuch sowie im Marienheim Baschenegg„.
Nach dem Rücktritt des Abtes der Benediktinerabtei Kornelimünster(Bistum Aachen) im Februar 2023 hat der Konvent „eine unabhängige Studie oder ein Gutachten“ zur Aufarbeitung körperlicher und sexualisierter Gewalt in der ehemaligen Klosterschule und dem angeschlossenen Internat angekündigt. Grund für den Rücktritt von Abt Friedhelm Tissen OSB war die Verschleppung der Missbrauchsaufarbeitung seit 2010. (katholische.de)