Während die Architekturgattung „Kirchenbau“ in der BRD in den späten 1970er Jahren fast zum Erliegen kam, öffnete sich in der DDR zur gleichen Zeit ein Fenster für neue Projekte – gegen Westgeld. Der transdisziplinäre Studientag am 7./8. September 2023 widmet sich unter dem Thema „Kirchen für neue Städte“ eben jenen religiösen Räumen der Spät- und Postmoderne in Ostdeutschland im gesamtdeutschen und europäischen Kontext. Dazu gehörte auch die Modernisierung von DDR-Altstadtkirchen, wie u.a. der Greifswalder Dom St. Nikolai.
Programm:
7. SEPTEMBER 2023
Ort: St. Marien, Annenkapelle, Marienkirchplatz / Brüggstraße, Greifswald
Moderation: Tobias Braune-Krickau
Veranstalter:innen: Tobias Braune-Krickau und Karin Berkemann für die AG Kirche und Kulturerbe an der Universität Greifswald in Kooperation mit dem Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz
ab 12:00 Uhr: Ankommen, Anmelden, Mittagsimbiss
13:00–13:30 Uhr: EINFÜHRUNG
Begrüßung
Karin Berkemann: Kirchen für neue Städte. Spätmoderne Gottesdiensträume als Kulturerbe
13:30–14:30H: IN DER ALTSTADT
Wolfgang Sonne, TU Dortmund (angefragt): Die Wiederentdeckung der Altstadtkirchen
Kirsten Angermann, Bauhaus-Universität Weimar: Die Altstadtplatte als spät- und postmodernes Bauschaffen in der DDR
14:30–15:00 Uhr: Tee-/ Kaffeepause
15:00–16:30 UHR: IM KOLLEKTIV
Johannes Stückelberger, Universität Bern: Spätmoderner Kirchenbau in der Schweiz
Franziska Klemstein, HS Mainz: Kirche zur DDR-Zeit im fachlichen Netzwerk von Städtebau und Denkmalpflege
Matthias Ludwig, HS Wismar: Kirchen mit Schalendächern von Ulrich Müther
16:30–17:00 Uhr: Tee-/ Kaffeepause
17:00–18:30 Uhr: IN GEDANKEN
Doreen Habermann, Universität Greifswald: Friedensgebet und Junge Gemeinde in Greifswald in den 1980er Jahren
Konstantin Manthey, Kirchenbauforum Berlin: Ungebaute Kirchenprojekte in West- und Ost-Berlin
Beate Löffler, TU Dortmund: Geschichtsvergessen? Abriss und Neubau der Leipziger Propsteikirche St. Trinitatis
19:30 Uhr: „Pomo und Pommes“. Imbisstour mit Architektur, Treffpunkt: Altstadt, Greifswald (Ort wird während der Tagung bekannt gegeben, oder unter berkemannk@uni-greifswald.de)
8. SEPTEMBER 2023
Ort: Christuskirche, An der Christuskirche 3, Greifswald
Moderation: Karin Berkemann
ab 9:00 Uhr: Ankommen, Umschauen
Begrüßung
9:30–11:00 UHR: IM NEUBAUVIERTEL
Matthias Ludwig, Würzburg / Schweinfurt: Spätmoderne Gemeindezentren in Schleswig-Holstein
Alina Möhrer, TU Berlin: Räume der kleinen christlichen Gemeinschaften im Sonderbauprogramm
Elisabeth Klopf, Bauhaus-Universität Weimar: Die „neue Stadt“ der späten DDR als Nachbarschaft oder Gegenmodell zum Kirchenbau
11:00–11:30 Uhr: Tee-/ Kaffeepause
11:30–13:00 UHR: IM GESPRÄCH
Podium zu Erhalt und Zukunft spät- und postmoderner Kirchen:
Ramona Dornbusch (Landeskonservatorin, Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern), Martin Maleschka (Architekturfotograf, Eisenhüttenstadt), Gerd Meyerhoff (Referent, Dezernat Bau, Nordkirche), Andreas Roth (Leiter des Bereichs Bau, Erzbistum Berlin) und Verena Schädler (Architekturhistorikerin, Weißenburg in Bayern)
Gelegenheit zum Mittagessen im Quartier
NACHMITTAG
14:00–15:00 Uhr: „Neustadtplatten“, Architekturspaziergang durch das Plattenbauviertel Schönwalde II von Quartierskoordinatorin Ruth Bördlein
Treffpunkt: Vorplatz der Christuskirche, An der Christuskirche 3, Greifswald
16:30–17:30 Uhr: Straßenvernissage zu „Turm und Tunnel“ mit Ausstellungsführungen (16:30 Uhr, 17:00 Uhr) durch den Journalisten Daniel Bartetzko
Treffpunkt: vor dem Dom, Domstraße / Caspar-David-Friedrich-Straße, Greifswald
Die Ausstellung „Turm und Tunnel. Friedhelm Grundmann baut für Kirche und U-Bahn“, zu sehen im Dom bis 30. November, ist ein Projekt der Universität Hamburg und des Online-Magazins moderneREGIONAL, gefördert von der Sutor-Stiftung, kuratiert von Daniel Bartetzko, Karin Berkemann und Frank Schmitz
KULTURNACHT
18:00 –19:00 Uhr: Straßenvernissage zu „Altstadtplatten“ mit Führungen des Fotografen Martin Maleschka (18:00 Uhr, 18:30 Uhr) durch seine Ausstellung im Rahmen der Greifswalder Kulturnacht
Die Ausstellung „Altstadtplatten. Bau und Kunst in Greifswald 1970–1990“ ist bis zum 25. September zu sehen im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg und im benachbarten Kunstschaufenster
Treffpunkt: vor dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg, Martin-Luther-Straße 14, Greifswald
Quelle: H-Soz-Kult, 26.06.2023, <www.hsozkult.de/event/id/event-137220>.