Die im September 2023 kekannt gewordenen Missbrauchsvorwürfe gegen Kardinal Franz Hengsbach veranlassten das Bistum Essen, eine unabhängige wissenschaftliche Studie in Auftrag zu geben. Da Hensbach aus dem Erzbistum Paderborn stammte und sich auch Vorwürfe auf die Zeit seines Wirkens als Priester und Weihbischof in Paderborn beziehen, beteiligt sich das Erzbistum Paderborn neben weiteren Institutionen an der Beauftragung der Studie.
Anders als bei anderen vorherigen Aufarbeitungsstudien soll bei dem Essener Projekt nicht das Bistum oder die Region Gegenstand der Untersuchung sein, sondern die Biografie des verstorbenen Kardinals solle im Vordergrund stehen, so der Historiker Thomas Großbölting, Hamburg. Dabei solle ein biografischer Beitrag zur Bewertung der Person geleistet werden, der über die Missbrauchsvorwürfe hinausgehe. Keinesfalls gehe es darum, eine „Skandalgeschichte“ zu verfassen, erklärte der Historiker David Rüschenschmidt.
Neben den Bistümern Essen und Paderborn sind auch das Militärbischofsamt, das Hilfwerk Adveniat und das Zentralkommitee der deutschen Katholiken an der Beauftragung beteiligt. In allen fünf Institutionen hatte Hengsbach wichtige Funktionen inne.